Modifizierte Cyclodextrine sind als Breitband-Antivirustatika einsetzbar. Ein Team aus Schweizer und britischen Forschern hat möglicherweise ein ganz neues Heilmittel gegen Viren entwickelt. Das Besondere ist seine Ungiftigkeit. Während alle herkömmliche Medikamente zur Bekämpfung von Viruserkrankungen eine toxische Wirkung auf lebende Zellen haben, gelang es diesmal, einen ungiftigen Stoff zu entwickeln. Dies gleicht einer Revolution in der Bekämpfung von Krankheiten, die auf virale Infektionen basieren.
Viruserkrankungen sind auf der ganzen Welt verbreitet und töten Millionen von Menschen. Nun gibt es einen Lichtblick im Kampf gegen diese Plage der Menschheit.
Herkommliche Antivirustatika, wie Heparin oder vergleichbare Stoffe, können Viren unschädlich machen, indem sie ihr Wachstum hemmen. Sie sind nicht in der Lage, Viren zu zerstören. Viele Viren mutieren beim Kontakt mit den bisherigen Medikamenten und entwickeln Resistenzen. Dies führt letztendlich zur Verschlimmerung der Krankheit und in manchen Fällen zum Tode der erkrankten Person. Die neuen Stoffe durchbrechen die äußere Hülle der Viren und zerstören infektiöse Partikel durch den einfachen Kontakt. Diese Eigenschaft wurde im Labor bei verschiedenen Versuchen nachgewiesen.
Das Forscherteam unternahm die ersten Versuche an dem Material Gold, da Gold eine besonders hohe Biokompatibilität aufweist. Bei einem speziellen Verfahren wurden die Goldmoleküle modifiziert, wodurch sie eine antivirale Wirkung entwickelten. Im weiteren Schritt wurde dasselbe Verfahren auf Zuckermoleküle angewendet, da diese sich noch positiver in Bezug auf lebenden Zellen verhalten. Die Ergebnisse waren erstaunlich und erfreulich zugleich. Die gewonnenen Cyclodextrine zeigten bei hoher Biokompatibilität eine ähnliche antivirale Aktivität. (Science Advances, Modified cyclodextrins as broad-spectrum antivirals)
In zahlreichen Versuchen haben die Forscher feststellen können, dass die neu entwickelten Stoffe gegen viele Virenarten wirken, die teilweise schwere Krankheiten beim Menschen auslösen. Die positive Wirkung wurde insbesondere bei Atemwegs- und Herpesinfektionen getestet, aber auch bei Dengue- und bei Zika-Viren.
Bei neu auftretenden Viruserkrankungen wie Corona, bei denen die Atemwege betroffen sind, können modifizierte Cyclodextrine ebenfallen einen neuen Behandlungsansatz bieten. Die Forschungen in diese Richtung werden weiter ausgedehnt.
Insbesondere der antivirale Stoff GS-5734 könnte in der Lage sein, eine Epidemie von Corona einzudämmen.
Der Stoff wurde schon gegen den Ebola-Virus erfolgreich eingesetzt. In Laborversuchen erwies er sich auch wirksam in Bezug auf Coronaviren. Dies wird der breiten Aktivität des Mittels zugeschrieben und der Ähnlichkeit der Virusart. Beide können von Tier zum Menschen übertragen werden und werden in die Reihe der SARS- oder MERS-Ausbrüchen der letzten Jahrzehnte zugeordnet.
Natürliches Mittel zur Bekämpfung von Corona-Viren
Aufgrund dieser Ähnlichkeiten würde sich das Nucleotid GS-5734 möglicherweise auch als vorbeugendes Mittel zur Bekämpfung des Corona-Virus eignen. Der Stoff fand auch bei Fledermaus-CoVs Anwendung und zeigt somit eine Breitband-Anti-CoV-Aktivität.
Der genetisch vielfältige Corona-Virus aus der CoV-Familie infiziert Vögel und eine Vielzahl von Säugetieren, über die das Virus auch zum Menschen gelangt. Bisher gab es zwei CoV-Syndrome, die schwere Atemwegserkrankungen verursachten. SARS-CoV wurde über Vögel zum Menschen übertragen, MERS-CoV, das sich hauptsächlich im Nahen Osten verbreitete, über den Zwischenwirt des Kamels. Durch den weltweiten Flugverkehr verbreiteten sich die Epidemien schnell in der ganzen Welt. Das Potential für die Entstehung neuer CoV-Syndrome beim Menschen ist nach Ansicht vieler Wissenschaftler sehr groß. Dies ist in der Überschneidung der Lebensräume von Wildtieren und Menschen begründet.(Science Advances, Broad-spectrum antiviral GS-5734 inhibits both epidemic and zoonotic coronaviruses).
Inzwischen hat das Schweizer Startup DG-NIKA AG die Erkenntnisse aufgegriffen und einen völlig Lösungsansatz zum Schutz der Bevölkerung vor schweren Erkrankungen entwickelt: Einen Tascheninhalator mit der Substanz 2-DG (2-Deoxy-D-glucose). Der patentierte Tascheninhalator namens DEGEGLUXID® wirkt sowohl prophylaktisch als auch therapeutisch.
Der Lösungsansatz mit 2-DG ist wissenschaftlich überzeugend. Das zeigen sowohl in-vitro-Versuche als auch Tierversuche. In einem Bericht der European Medical Agency EMA wird festgehalten, dass der vorgeschlagene Weg der DG-Nika AG nachvollziehbar ist und weiterverfolgt werden soll. Die Idee wurde im April 2020 patentiert, die weltweiten Exklusivrechte daran hält die DG-Nika AG. Geplant ist, dass der Tascheninhalator namens DEGEGLUXID®, der den Wirkstoff 2-DG beinhaltet, in der zweiten Hälfte 2021 erhältlich sein wird.
Beim neuartigen Therapieansatz wird die Substanz 2-DG (2-Deoxy-D-glucose) eingesetzt, die wie ein „Trojanisches Pferd“ wirkt, indem 2-DG die Synthese von Viruspartikeln blockiert und zum Absterben der mit SARS-CoV-2 infizierten Zelle führt.
Professor Piotr Kuna, der Vorsitzende der II Abteilung für Innere Medizin an der Medizinischen Universität in Łódź und Leiter der Abteilung für Innere Medizin, Asthma und Allergie des Barlicki Universitätsklinikums in Lodz, begleitet das internationale Entwicklerteam der DG-Nika AG.
Die umfangreichen Tests seien höchst erfolgreich verlaufen, so der Forschungsleiter: «Durch eine Störung des Metabolismus der Zelle und das Blockieren der Signalwege für Glukose erreichen wir eine massive Verminderung der Virenproduktion, wie auch die Apoptose der Wirtszellen.» Die Tests am respiratorischen Epithel beweisen sowohl die prophylaktische wie auch die therapeutische Wirkung.
2-Deoxy-D-glucose wird in der Medizien auch gegen Herpes und als Hemmstoff gegen Tumorwachstum eingesetzt und ist chemisch unbedenklich.